40 Jahre und kein bisschen müde – Waldkirchens Saisoneröffner feiert Jubiläum

Traditionsgemäß wird die neue Spielsaison für die Vogtländer und Südwestsachsen durch ein Ereignis eingeläutet, welches sich heuer bereits zum 40sten Mal jährte: das Waldkirchner Einladungs-Schnellschachturnier. Vergangenen Sonntag trafen sich 46 sommerpausenmüde Teilnehmer zum Wettstreit, um sich gegenseitig zu beweisen, wer die schachliche Fastenzeit am besten wegstecken konnte. Überraschenderweise litt ausgerechnet ein Schiedsrichter wohl am meisten unter Entzug, zumindest war es dem Siegeswillen dienlich. Er schleppte mit 6 Punkten aus 7 Partien den Waldkirchnern ihren Jubiläumspokal weg. Der vorige Besitzer war übrigens Bernd Gündel vom gastgebenden Verein.

Das diesjährige WET war gegenüber seinen früheren Ausgaben in vielen Fakten einfach rekordverdächtig: Außer der hohen Teilnehmerzahl und dem ungewöhnlich frühen Datum darf erwähnt werden, dass 12 Vereine ihre Vertreter ins Rennen schickten. Die weiteste Anreise in der Geschichte des schönen Turniers hatte der einzige vereinslose Spieler – Lucas Costa kommt aus Brasilien (verbringt allerdings derzeit ein Schuljahr am Markneukirchner Gymnasium). Last but not least hatten wohl noch nie so viele Führende Hörner auf…

Nach vorbildlicher offizieller Eröffnung durch Ortsvorstand, Gesamtsportvereinsführung, Spartenchef und Turnierleiter ging der Kampf um Punkte mit den WET-üblichen und liebgewonnenen kleinen Turnierschrullen los. Bereits nach der zweiten Runde startete die Geschichte mit den angesprochenen Hörnern. Ein Jubiläumsgag, wort- und gestenreich durch Roland Meinelt in Szene gesetzt, zwang ab diesem Zeitpunkt dem jeweils Führenden eine Fanmütze mit den besagten Waffen des Ochsen auf den Schachkopf. Auch Geist wurde in diesen nun führenden Schädel geflößt… oder floss aus, was zutreffender formuliert wäre. Denn anscheinend war das der Haken an diesem gelben Trikot, welches nun für alle gut sichtbar das jagdbare Wild markierte: Es war nämlich nicht treu, sondern suchte sich nach jeder Runde einen neuen Herrn.

Falk Sandner (SV Markneukirchen) war der Erste, der diese Untreue zu spüren bekam.

Falk Sandner (SVM) erwischte es als Ersten
Falk Sandner (SVM) erwischte es als Ersten

Auch beim nächsten Träger, dem auch aus Markneukirchen kommenden Claus-Peter Franke, ging danach überhaupt nichts mehr. Die weiteren Gehörnten waren Gerd Völkel (Zwickauer SC), Jörg Baierl (TSV Lichtentanne) und Ulrich Rehm (SV Treuen). Ihnen allen nützte es nichts, stets war der Zustand der Tabellenführung eher temporär. Am Ende konnte sich Falk Zimmermann (TV Freiberg) über den Turniersieg freuen. Punktgleich mit Jörg Baierl hatte er einen halben Buchholz-Zähler (!) mehr auf dem Konto. Der Bezirksspielleiter des SVS, der den meisten Anwesenden wohl durch seinen Namen auf den Rundenberichten bekannt sein dürfte, hat damit natürlich die Revanchepflicht für das folgende, das 41. WET, im nächsten Jahr übernommen.

Die Sieger: (M) 1. Platz Falk Zimmermann (TV Freiberg 1844), (R) 2. Platz Jörg Baierl (TSV Lichtentanne), (L) 3. Platz Gerd Völkel (Zwickauer SC)
Die Sieger: (M) 1. Platz Falk Zimmermann (TV Freiberg 1844), (R) 2. Platz Jörg Baierl (TSV Lichtentanne), (L) 3. Platz Gerd Völkel (Zwickauer SC)

Es passte wieder alles, im Goldenen Herz in Schönbrunn. Vielleicht war nicht jeder mit sich selbst zufrieden, vielleicht gab es auch hin und wieder Frust, nie aber Streit. Wo sonst unter Schachspielern oftmals im Eifer des Gefechts ein wenig überreagiert und aus mancher Mücke ein Elefant wird, vernebelte hier alles in der (nach)sommerlichen Entspannung.

Die Waldkirchner Organisatoren, allen voran natürlich Rainer Mothes, Bernd Gündel und Roland Meinelt haben wieder alles richtig gemacht. Ihr Engagement und ihre Routine ließen den Saisonauftakt zum Leckerbissen werden. Note 1 und Dank dafür! Und was nicht in ihrer Macht stand, gelang so nebenher: Sommerwetter, ein treffliches Mittagessen im Biergarten, sinnvolle (natürlich auch sinnfreie) Gespräche unter Schachspielern und die fleißige Bedienung des Goldenen Herz´. Man meinte es gut mit uns.

Und am Schluss – ganz klar – kann nur unsere Forderung stehen: Liebe Waldkirchner Schachfreunde, verschickt, bitte, im nächsten Jahr wieder Einladungen!

Zur Tabelle:
Eine druckbare Version gibt es hier als pdf oder hier als htm

und am Ende der Verweis auf ein paar Bilder: Folgt dem Link

(Wello)

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